D12 - Oder-Neiße-RadwegHeute stand nun also die Fahrrad-Tour mit Veigrywkkogrywgryw an. Für den ganzen Oder-Neiße-Radweg reichte ja auch diesmal die Zeit wieder nicht, aber ein längeres Stück als sonst sollte es diesmal davon schon werden. Also hatten wir im Vorfeld ja schon etwas geguckt und geplant und beschlossen, dass die Strecke ab Görlitz mit circa 200 Kilometern Oder-Neiße-Fahrradweg zu schaffen sein sollte.
Start in GörlitzWir wollten wieder mit der Bahn zum Startpunkt anreisen und dann mit den Fahrrädern zurück fahren. Wir wählten die früheste Verbindung ab Berlin Ostbahnhof und kamen, trotz leichter Schwierigkeiten, pünktlich in Görlitz an.
Dom in der Görlitzer AltstadtAls erstes fuhren wir durch Görlitz zum Neißeviadukt, von wo aus wir starten wollten. Der erste Abstecher auf unserer Tour galt schon gleich der Peterskirche in der Görlitzer Altstadt.
Unmittelbar hinter Görlitz gab es die erste Unstimmigkeit zwischen der Beschilderung und dem Track auf meinem Navi. Den D12-Track hatte ich mir ja erst vor ein paar Wochen von der Radnetz-Deutschland-Webseite geladen, nachdem die dort neu frei gegeben wurden. Wir entschieden uns diesmal dafür der Ausschilderung zu folgen. Bis Bad Muskau waren wir dadurch nur selten auf dem (grünen) Track und mitunter war das auch ganz gut so. Die Neiße an der ersten RastWenn ich Trails ansonsten ja sehr mag, bei einer 200km-Tour brauche ich nicht unbedingt schlecht befestigte Brennesel-Trails durch den Mittelgebirgswald.
Veigrywkkogrywgryw, der die erste Zeit das Tempo angab, trat auch gleich kräftig rein – schließlich haben „wir ja 200km vor uns“ – So hatten wir dann am Ende auch einen Durchschnitt von deutlich über 23 km/h auf dem Tacho.
Auf den ersten Abschnitt bekamen wir die Neiße nur sehr selten zu Gesicht, besser wurde dass erst ab Werdeck. Dann gab es immer wieder lange Abschnitte durch die Neiße-Wiesen. Unterwegs konnte man reichlich Tiere beobachten und der erste Teil der Strecke war auch gut befahren. Immer wieder kamen uns Gruppen von Bikern entgegen oder mussten von uns überholt werden. Zum Glück waren hier alle freundlich und gut drauf, sodass es damit auch keine Probleme gab. Am Ende konnten wir dann auch feststellen, dass uns kein Fahrrad überholt hatte. :twistet: – außer wenn wir eine Pause machten.
alte Neiße-Brücke vor Bad MuskauDie nächste bekannte Stadt war Bad Moskau mit dem Pückler-Park. Am Ortseingangschild stand immer noch „Kreis Görlitz“, nach 70km die wir seit Görlitz „schon“ auf dem Tacho hatten, war es ziemlich deprimierend, immer noch im selben Kreis zu sein. Pückler-SchlossDer Track ging scheinbar durch den Park, allerdings war dort die Beschilderung der Route nicht sehr gut oder gar nicht vorhanden, wir fanden jedenfalls nichts. Auch der Track auf meinem Navi war nicht sehr hilfreich, wenn man Zaune meiden wollte. Im Park aßen wir erst noch ein Eis und dann machte wir uns auf die Suche nach unserer D12-Route. Der nächste Ort war Forst. Hier brauchten wir neue (volle) Wasserflaschen, die ersten vier Liter hatten wir weg-verdunstet.
Vorher hatten wir schon einen kleinen Abstecher nach Polen gemacht. bei Zelz gab es eine neue Fahrrad-Brücke über die Neiße zu einer kleinen Neiße-Insel auf der ein GeoCache liegt, den wir nach etwas suchen auch fanden.
Neiße-Kilometer 31.5Der nächste Trinkwasserflaschen-Tausch war in Guben. Dort waren wir gegen 19 Uhr und kauften uns auch gleich etwas fürs „Abendbrot“ und machten am Neiße-Deich auch gleich eine kleine Pause. Zwischendurch stellten wir übrigens fest, dass die Neiße-Kilometer „rückwärts“ laufen. Hier ist „Null“ an der Mündung und Stromaufwärts werden es dann größere Zahlen – am Rhein ist es andersherum.
Oderpegel in RatzdorfUnser nächstes „Nahziel“ war die Neißemündung in Ratzdorf. Dort an der Neißemündung und dem „ersten“ deutschen Oderpegel am km542,4 wollten wir nun endlich auch noch einen Weizen trinken. Genau 20 Uhr trafen wir dort ein, aber der eine Biergarten hatte heute nicht auf und der andere an einem „Hotel“ schloss gerade. Aber ein Bier bekamen wir dort dennoch und auch so unterhielten wir uns noch ein wenig mit dem Wirt.
Radtour Görlitz FrankfurtBevor wir dann in Ratzdorf wieder starteten, bauten wir auch noch die Beleuchtung an, denn die Sonne wollte gerade untergehen. Wir fuhren ihr also entgegen in Richtung Fürstenberg. Dort führen wir über den Oder-Spree-Kanal und durch die schöne Altstadt. Danach war die Dämmerung dann doch langsam so dunkel, dass die Beleuchtung nötig wurde. Da wir vor Fürstenberg scheinbar nicht an einem Ortsschild vorbei gekommen waren, war ich der Meinung das sei Neuzelle, dadurch wunderten wir uns dann aber nachher nicht an Eisenhüttenstadt, wozu ja Fürstenberg mehr oder weniger gehört, vorbei gekommen zu sein.
Umleitung auf dem D12-RadwegKurz vor Brieskow-Finkenheerd war dann der Radweg weg gebaggert und es gab nur noch groben Kies mit tiefen Spuren der Baufahrzeuge. Dort mussten wir ein Stück von ~300 Metern schieben. Wahrscheinlich gab es auch vorher schon einen Umleitungshinweis, den wir aber wegen der Dunkelheit nicht für voll genommen haben. Auf der Baustellen-Seite Brieskow-Finkenheerd, an der wir in die Zivilisation zurückkehrten, gab es diese Schilder jedenfalls. Bis Frankfurt waren es jetzt noch knappe 10 Kilometer und wir riefen Heigrywkegrywgryw an, die uns vom Oderturm abholte. Unterwegs hatten wir schon reichlich Rehe, Störche, Füchse, Bussarde gesehen, jetzt, kurz vor Lossow, hatten wir sogar noch ein Wildschwein auf dem Fahrrad-Weg das sich aber zum Glück schnell verzog, als es uns bemerkte.
Kurz vor Mitternacht war ich dann wieder „zu Hause“ und konnte mich endlich unter die Dusche stellen.
Uwe“s MTB-Daten

  • Gesamtstrecke: 204,82 km
  • reine Fahrzeit: 8:32:30 h
  • Durchschnitt: ø23,98 km/h
  • Maximal: 55,3 km/h
  • Höhenmeter: 1356 hm
  • Pulsuhr:
    • gemessene Zeit: 8:36:53 h
    • Durchschnitt: 135 BpM
    • Verbrauch: 7857 kcal
    • Hi Zone: 175 BpM
Das gemeinsame Fahren mit Veigrywkkogrywgryw klappte sehr gut. Es kam komplett ohne die sonst üblichen Zickereien aus und so macht eine Biketour gleich noch mal soviel Spaß. Egal wer von uns vorn fuhr, es wurde vernünftig gefahren und auch wenn ich vorn stramme 27km/h fuhr, blieb mein heutiger Mit-Biker Spur-treu im Windschatten.

Nach dem Eis im Pückler-Park hatte ich ziemlichen Durchfall bekommen und in meinem Darm war reichlich „Musik“. Das hörte heute auch gar nicht mehr auf, sodass ich es nachher schon auf die Magnesium-Sprudeltablette schob, die Veigrywkkogrywgryw immer an jede Wasserflasche machte.
Ein paar GeoCaches haben wir unterwegs auch gefunden:

  • 27.07.2011 11:00 Uhr GeoCache GC1RMG6 „Schöner Rastplatz“ (335)
  • 27.07.2011 13:00 Uhr GeoCache GC12BXC „Muskauer Eiskeller“ (336)
  • 27.07.2011 14:00 Uhr GeoCache GC1JQ13 „OD/NEI 3 „Go East““ (337)
  • 27.07.2011 15:00 Uhr GeoCache GC21382 „Pause“ (338)