„Mir geht es so gut!“ – und das meine ich genau so, wie es dort steht!
Noch im Krankenhaus bekam ich heute einen Anruf von Bodo, der bis vorgestern sein Krankenzimmer mit mir teilte und der machte mich sehr betrübt.
Er wurde am Freitag in sein Altenheim entlassen, in dem es wegen aufgetretener Corona-Fälle zusätzliche Beschränkungen gib. Er war im Krankenhaus, weil er eine offene Wunde an einem Knochen hatte, die im Krankenhaus zweimal an Tag neu verbunden und jeden Morgen gespült wurde. In den Tagen im Krankenhaus bekam er auch dreimal am Tag einen Antibiotika-Tropf und so besserte sich diese Wunde schnell und er war dann auch einen Tag lang Schmerz-frei. Die Ärztin, die ihn einmal am Tag bei der Visite besuchte, erzählte jeden Tag etwas anderes und eigenartigerweise jeden Tag voller Euphorie. Mal waren die Fortschritte so gut, dass eine neue Operation unnötig sei, am nächsten Tag war die OP wieder unumgänglich. Dann war er tatsächlich einen Tag lang ohne Schmerzen und freute sich darüber auch sehr und was macht die Ärztin, – sie ordnet die Entlassung für den nächsten Tag an. Der Frage wie die Wundversorgung im Altenheim funktionieren soll, begegnete sie mit dem Hinweis, dass jedes Altersheim einen Wund-Beauftragten vorhalten muss. Auf den zaghaften Einwand, dass dieser Dienst durch externe erledigt wird, die, wie übrigens auch der Physiotherapeut, das Altenheim nicht mehr betreten darf, ging sie im Hinausgehen gar nicht mehr ein.
So wurde Bodo dann wirklich am Freitagnachmittag in sein Heim entlassen und heute, am Montag, rief er mich an, dass es genauso gekommen war. Er sitzt jetzt in „Einzelhaft“ in seinem Altenheim-Zimmer und in dieser Zeit wurde sein Verband einmal von einem der Betreuer gewechselt, aber die Wunde gespült wurde bisher noch nicht. Dementsprechend sind auch seine Schmerzen sehr groß und er würde gern wieder zurück mit mir in ein Zimmer.
Und wenn ich das dann erlebe, dann werde ich doch ein wenig demütig und kann nur sagen: ein gebrochener Kiefer? – Was soll’s, mir gehts sooo gut!
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