Vom Weihnachtsmann hatte ich einen eBook-Reader bekommen. Klar, dass ich ihn noch am Heiligen Abend auspackte und intensiv ausprobierte. Zu mindestens versuchte ich es. Erst einmal nämlich sollte er geladen werden, – dann musste man sich erst noch registrieren, um ihn überhaupt nutzen zu können. Dabei zeige sich schon, dass man sehr, sehr, sehr viel Geduld mit diesem Gerät benötigt. Für den WLAN-Schlüssel benötigte ich fünf Versuche. Das Registrieren bei Thalia lief dann ganz gut und dann kam der Shop. Hier sollte ich Kreditkarten-Informationen angeben?! – Ganz sicher nicht! (So was mache ich schon nicht im Browser, wo man ja wenigstens sehen kann, ob da https: vor der URL steht und auch den Schlüssel prüfen kann.) Also brach ich hier es erst mal ab. – Danach kam ich dann mit dem Oyo auch nie wieder in den Shop rein. – Wer weiß, wofür das gut war! – Aber ich habe ja auch reichlich Bücher und Zeitschriften als pdf-Datein auf meiner Festplatte und um genau diese pdf-Datein ging es mir ja auch bei meinem Wunsch für diesen Reader.
Also habe ich mir erst mal ein paar davon auf den Reader geladen. Später, nachdem der Reader dann alle Daten eingelesen hatte, konnte man auch ein paar „Bücher“ auswählen. Dumm nur, dass man an dem angezeigten Namen nicht erkannte, welches „Buch“ welche pdf-Datei war, es gab zum Beispiel fünf „Bücher“, die Final hießen. Aber das stellte sich schnell als völlig nebensächlich heraus, denn wirklich lesen konnte man keines der Bücher. Mit den ct-Zeitschriften in pdf-Form brachte man den Reader zu 100% zum Absturz, mit den restlichen Dateien klappte das nicht ganz so sicher. Dafür passten die Seiten aber in der Breite nie ganz auf den Schirm, sodass man für jede Zeile hin und her schieben musste – wenn es dann gehen würde. Da aber selbst dabei die Reaktionen so unendlich lange auf sich warten ließen, war nie klar, ob der Klick von dem Oyo überhaupt erkannt wurde. Mal ganz abgesehen davon, dass auf diese Art zu lesen, nicht gerade Spaß macht, gab es dann noch regelmäßig Probleme damit, dass man in der Zwischenzeit (wir sprechen hier immerhin von etlichen Sekunden) dann, um sicherzugehen, ein zweites Mal auf den Scrool-Pfeil getippt hat, und wenn das OYO dann etwas tat, plötzlich auf einer völlig anderen Seite war.
im Nachhinein bin ich jedenfalls erstaunt, wie die Autoren der Kritiken zum Oyo überhaupt so viel ausprobieren konnten, Hut ab. Ich war immer deutlich zeitiger genervt.
Wobei ich aber auch noch sagen muss, mein Gerät war nicht langsam! Langsam impliziert für mich immer noch eine erkennbare Bewegung. Eine Schnecke ist langsam, denn sie kommt dennoch vorwärts. Das Oyo aber stand mehr still, als es Bewegung erkennen ließ und damit meine ich nicht die mindestens 20 male, die es in den vergangenen zwei Tagen abstürzte und nur durch ein Reset wiederbelebt werden konnte. Eine direkte Reaktion auf meine Bedienung war nur ausnahmsweise auszumachen. Wie man auf die Idee kommt, das Gerät „intuitiv“ zu nennen, erschließt sich mir leider nicht.

Nachtrag: Zum Glück hat Thalia das Oyo anstandslos wieder zurückgenommen …