Gestern wurde in den USA gewählt, und im Laufe des heutigen Tages wurde immer klarer, dass die Schafe ihren Schlächter jetzt wohl mal wieder selbst gewählt haben. „Der britische Guardian nannte den Tag nach der Wahl einen „Tag der Verzweiflung“. Trumps „Vulgarität, Korruption, Kleinlichkeit, sein Narzissmus und seine Bigotterie“ seien erneut belohnt worden.“ Dem kann man wohl nicht viel hinzufügen, von Steigerungen abgesehen. Allerdings habe ich dazu immer noch eine US-Bürgerin im Ohr, die schon vor acht Jahren bei Trumps erster Machtübernahme gesagt hatte, dass es keine Frau als Präsident geben wird. Schon damals war das Trampeltier gegen eine Frau angetreten und Hillary war „wenigstens“ noch eine weiße Frau.
Apropos unberechenbare Clowns in der Politik: Auch in Deutschland gab es heute eine Wendung, denn das „Kuckucksei“ in der deutschen Regierung flog heute endlich raus. Ich verstand schon seit Längerem nicht, welche Rolle der Lindner dort spielte, ganz sicher aber keine positive. Ständig musste nur das gemacht werden, was dieser kleine zickige Junge für seine Klientel gut fand, und jede schwer zusammengetragene Einigung wurde hinterher von kleinen Lindner wieder infrage gestellt. Von diesem Lindner wurde der Koalitionsvertrag regelmäßig zu Makulatur zerbröselt und jetzt wundert er sich, dass er nicht mehr mitspielen darf.
Eigentlich ist der Lindner für seine Klientel tatsächlich ein guter Mann. Schon von Anfang an verfolgte er die Taktik, sich bei Kompromissen teuer zu verkaufen, bis es eine Einigung gab. Wenn dann diese Einigung verkündet war, fing er in seiner smarten Art an, daran herumzumosern, sie infrage zu stellen und dann letztlich aufzukündigen. Der nächste Kompromiss entsprach dann noch mehr den Erwartungen des FTP-Klientels. Dass die Politik der Ampel von vielen Wählern als FDP-Klientel-Politik erkannt und bei den letzten Wahlen abgestraft wurde, hatte immerhin etwas Positives.
Das Problem bleibt aber, dass selbst mit den „demokratischen“ Parteien eine vertrauensvolle Zusammenarbeit schwerfällt, wenn solch unberechenbare Partner dabei sind.
Wenn man das Wahlverhalten der letzten Monate betrachtet, kann es allerdings sein, dass auch die SPD sich mit dem Scheitern der Ampel ins Knie geschossen hat. Momentan werden ja ausschließlich Populisten gewählt, auch wenn sie sich vorher mehrfach disqualifiziert hatten. Vielleicht sollte die SPD es mal der CDU nachahmen und einen windigen Populisten zum Parteichef machen. Mit Leuten wie Klingbeil oder Kühnert, die ehrliche Politik machen, kann man Wahlen nicht mehr gewinnen und mit diesem Kommunikations-Genie Scholz schon gar nicht.
P.S.: Übrigens finde ich es nur konsequent, dass der Lindner sich auch gleich als nächsten Spitzenkandidaten der FDP inthronisiert. Das Wahlvolk ist so vergesslich, dass es reicht, dass er laut gegen die Regierung wettert und smart aussieht – und schon ist er wieder im Spiel.
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