Heute war mal wieder Muttertag und NRW-Wahl, das scheint in NRW ein gern genommener Wahl-„Feiertag“ zu sein. Auch die letzten NRW-Wahlen 2010 und 2012 waren Muttertage. Für unsere „NRW-Landes-Mutti“ Hannelore Kraft war es allerdings diesmal kein so guter Tag, denn schon kurz nach 18 Uhr gab es die erste ernüchternde Info zu einem deutlichen Regierungswechsel.
Interessant fand ich vor ein paar Tagen übrigens einen Ausspruch von Herrn Lindner, der mit deutlichem Seitenhieb auf Herrn Laschet meinte, dass er (Lindner) nicht auf den populistischen Zug aufspringen will, um Wahlkampf zu machen. Heute Abend thematisierte Herr Lindner dieses Problem noch einmal und meinte an einem runden Tisch mit allen Parteichefs (etwas zickig wirkend), dass die CDU nicht sein Wunschpartner sei – und umgekehrt auch nicht. Ganz anders die CDU und gerade Herr Laschet. Die hatten in den letzten Wochen ihre eigene Identität fast ausschließlich aus dem schlecht-machen des politischen Gegners gewonnen. Interessant ist bei Laschet auch noch, dass er selbst seine populistischen Ausfälle offensichtlich ganz anders bewertet. In einer Rede sagte der doch tatsächlich gerade sinngemäß, dass er mit allen anderen Parteien gut könne, weil man im Wahlkampf fair miteinander umgegangen sei und sich geachtet habe. – Was für ein Realitätsverlust.
Allerdings kann man natürlich nicht beschönigen, dass die SPD das Ding vergeigt hat. Gerade „Köln“ war ein einschneidendes Ereignis, das nicht annähernd aufgearbeitet worden ist. Nicht das ich bei diesem Thema der CDU mehr zutrauen würde, aber die waren im Januar 2016 auch nicht „dran“. Dazu kommt, dass die CDU auch den aktuellen Trend auf ihrer „seiner Seite“ hat: Aktuell werden überall in erster Linie die amtierenden Regierungen abgewählt und nicht die Oppositionen gewählt. Davon profitieren dann Populisten wie Laschet oder die wieder „hippe Partei“ FDP unter Herrn Lindner.
Ich persönlich kann nur hoffen, dass die SPD das Wahlergebnis richtig deutet und nicht in eine Koalition mit der CDU einsteigt.
Und apropos Lindner. Ganz verstehe ich nicht, warum man sich zum Spitzenkandidaten aufstellt, den ganzen Wahlkampf auf sich ausrichtet und dann, wenn man dann überraschend gewählt wird, unmittelbar (noch am Wahlabend) verkündet, dass man im Herbst sowieso weg ist. Er mache „lieber in Berlin seriöse Oppositionsarbeit, als den stellvertretenden Ministerpräsidenten in NRW“. – Ein wenig Wählerverar***e klingt dort aber auch mit – oder?
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