24H-Race 2009Das war nun das Wochenende für das wir das letzte Jahr trainiert hatten. Schade dass es so schnell vorbei ist.
Schon in den letzten Tagen hatten wir intensiv den Wetterbericht ’studiert‘. – Jetzt so im Nachhinein, weiß ich gar nicht, ob es überhaupt einen gab, der wirklich Recht hatte. Die meisten hatten für Freitag vereinzelt Regen und für Samstag sogar Gewitter und vereinzelt Unwetter angesagt. Die Regen-Wahrscheinlichkeit für Samstag schwankte zwischen 20 und 80%. Freitag hatte es ja nun erst sehr spät angefangen etwas zu regnen. Tagsüber war es so schwül-warm, dass man schon beim im ganz-still-im-Schatten-sitzen schwitzte. Am Samstag-Vormittag war es dann durchweg diesig und bewölkt.
24H-Race 2009Kurz vor dem Start wurden die Team-Leader zum Race-Office gerufen. Anrgyodirgyorgyo und Kargyoirgyorgyo gingen gemeinsam hin. Dort gab es noch mal eine kurze Besprechung zur Vorgehensweise. Gerade auf Wetter-Eventualitäten wurde wohl besonders eingegangen.
Start des 24H-RaceAnschließend hieß es dann schnell zum Start/Ziel. Für uns startete Kargyoirgyorgyo. Die erste Runde ist nur zum auseinander ziehen und etwas verkürzt und dadurch ohne die lange Treppe. Vom Start ging es unmittelbar unter den Hochöfen durch. Diese Runde wurde zwischendurch mal aus der Zählung heraus genommen, dann aber wieder dazu gerechnet. Die ersten Fahrer tauchten wohl schon nach weniger als 10 Minuten wieder am Start auf.
Landschaftspark-NordWir hatten uns in diesem Jahr vorgenommen bis zur Nacht immer jeweils zwei Runden zu fahren. Über Nacht wollten wir in den ‚Nachtmodus‘ schalten und jeweils drei Runden machen, sodass die Ruhephase etwas länger wird. Das klappt auch ganz gut und wir hatten dann etwas Zeit um zu schlafen. Ich startete schon mal gegen 22 Uhr eine versuch zu duschen, aber dort war es so voll, dass ich es noch verschob. Das war auch wirklich einer der Negativ-Punkte an diesem Rennen. Die sanitären Anlagen waren absolut nicht ausreichend. Ähnlich wie bei den Duschen war nämlich die Situation bei den WCs. Dort waren regelmäßig lange Schlangen.
Wenn wir schon mal dabei sind, am Abend gab es ja auch wieder eine Nudelparty. Start des 24H-RaceJeder Fahrer hatte für Samstag eine Karte inklusive. Allerdings wollten wir Fahrer uns das wegen der schlechten Erfahrung im letzten Jahr nicht antun und schickten die Frauen dort vorbei und man gut. Wie sagt man so schön im Pott: ‚Die Nudeln sind fetisch!‘ Und fettig, matschig und fertig waren sie wirklich, die hochgelobten Birkel-Nudeln. :-(
24H-Race 2009Hinterher gingen die Frauen dann wieder an die Strecke, um die Fahrer anzufeuern. Aber sie fanden diesmal wohl keinen schönen Platz, an dem sie niemand Anderen störten. Auf dem ‚Monte Schlako‘, dem Berg über dem Start/Ziel, gab es ab Mitternacht eine ‚Mitternachtsmoderation am Berg‚. Der Moderator feuerte zum einen die Fahrer an und motivierte auch die Zuschauer ‚endlich mal die Hände aus den Taschen zu nehmen’… Allerdings war das gerade meine Ruhephase und ‚der Berg‘ war auch im Zelt deutlich zu verstehen. Allerdings waren das nicht die einzigen Geräusche, die man hörte. Immer wieder nieselte es etwas und die Tropfen trommelten auf dem Zeltdach, auch der Notstromgenerator brummte deutlich hörbar durch das Fahrerlager. Nachdem ich es dann doch geschafft hatte zu duschen, fand ich aber trotzdem in beiden Ruhezeite etwas Schlaf. :-) Schöner wäre es zwar noch gewesen, wenn ich die Zahnbürste nicht vergessen hätte, aber man kann nicht alles haben.
Bei meiner letzten ‚Nachtfahrt‘ hätte ich mich dann noch beinahe gepackt. Am kurzen Downhill hinter der Bank musste man sich gerade ziemlich links halten und dort kam ich dann zu weit nach links und hatte dadurch kurz mal auf meinem Lenker gesessen. Anschließend traf ich auf der Gleisharfe den Solofahrer von der ASV-
Duisburg und ich hatte ihm ja schon mehrfach angeboten, ihn mal ein Stück zu schieben. Jetzt tat ich es mal. Beim wieder loslassen kam ich auch wieder etwas weit nach links ab und hatte kurzzeitig ‚Strauchkontakt‘. – nichts spannendes…

Am nächsten Morgen stellten sich dann aber auch die ersten ‚Ausfallerscheinungen‘ ein. Der Zwei-Phasen-Berrgyondrgyorgyo kam in die ‚Durchhänger-Phase‘ (wie er sagte) und musste einmal aussetzen. Kargyoirgyorgyo hatte schon vor seiner letzten Nachtfahrt über starke Knieschmerzen geklagt. Ich hatte ihm dann schon meine Bandage geborgt, die ich mir sicherheitshalber eingesteckt hatte. Aber es war nun wohl noch schlimmer geworden. Kargyoirgyorgyo war sichtlich geknickt, nicht mehr mitfahren zu können. Dadurch mussten Anrgyodirgyorgyo und ich dann eine Weile zu zweit weiterfahren. Die Rattermarken an den Abfahrten wurden immer schlimmer, ganz schlimm fand ich persönlich ja die Abfahrt am Monte Schlako und da speziell die erste Hälfte. Dieses Stück wurde aber nicht heraus genommen, – das hätte sich auch schlecht gemacht. Heraus genommen wurde dann so gegen 09:45 Uhr das Waldstück an der Autobahn. Dort gab es dann unten parallel zum Emscherbach eine ‚Abkürzung‘.
24H-Race 2009Es gab immer wieder Biker die ‚besser‘ waren, als alle anderen. Die Stahltreppe vor der langen Treppe war nun mal ein Nadelöhr. Alle Fahrer stellten sich dort an und warteten bis sie dran sind – alle außer ein paar wenige die ‚müssen‘ dort vor drängeln. Die Ordner die dort sitzen interessiert das wenig, aber wie sagt man so schön: ‚Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sogleich‚ Als ich ich nämlich heute früh auch wieder dort stand, kam ein Fahrer in rot und überholte die ~fünf Fahrer hinter mir. Ich lies ihn nicht rein, sodass er erst hinter mir auf die Stahltreppe kam. Am Fuß der Stahltreppe gingen alle Fahren zum aufsteigen nach links und fuhren dann von dort los. So auch ich, nicht aber der rote Fahrer, der ballerte gleich noch vor mir und auch meinem ‚Vordermann‘ los. Aber nicht weit, auf der vorletzten Betonstufe kam er nach links ab und verhedderte sich zwischen Absperrband und Holzpfosten und kostete kurz mal den Rasen… Ein bisschen Gehässigkeit war dann bestimmt in meiner ‚Nichts-passiert??‘-Frage! :-D
Kurz nach 12 Uhr löste Anrgyodirgyorgyo mich noch einmal ab und wir vereinbarten, dass er nur eine Runde macht und ich dann versuche die nächste Runde noch vor 13 Uhr zu schaffen, sodass ich dann noch eine Runde fahren kann. Es ist nämlich so, dass die Fahrer die bis 12:59:59 Uhr über die Ziellinie kommen, dann noch die nächste Runde fahren können oder müssen und diese dann auch in der Wertung haben. Tatsächlich gab Anrgyodirgyorgyo noch mal alles und war um 12:35 Uhr zurück. Dann war ich also wieder in der Umlaufbahn. 25 Minuten für die verkürzte Runde, dass sollte auch jetzt noch gut zu schaffen sein. Am Monte Schlako sprang mir dann noch auf halber Strecke die Kette ab. Zum Glück half mir gleich ein Zuschauer und ich kam auch wieder in den Sattel. Gerade an dieser Steigung waren viele Leute mit Rasseln die uns super anfeuerten. Oben auf dem Berg standen schon reichlich Fahrer, die sich keine weitere Runde ‚antun‘ wollten und warteten dass es ‚endlich‘ 13:00 Uhr wird. Ich wollte mir die Runde aber schon ganz gern noch mal ‚antun‘. Und tatsächlich zeigte die Uhr dass es noch 00:06:18 Zeit bis 13:00 Uhr habe. :-D Super!
Fotografen an der Strecke. Allerdings hatte nicht nur ich das Gefühl, dass sie in diesem Jahr deutlich weniger präsent waren. Aber wenn man die Anzahl der geknipsten Fotos sieht, ist das wohl eher ein subjektives Gefühl gewesen.
Aber auch ich habe reichlich Fotos (~1200) gemacht, eine Auswahl der Fotos findet man hier.

Und auch in diesem Jahr sind im Internet noch reichlich andere Artikel zum 24-Stunden-Rennen zu finden:

Auf einer zweiten Seite habe ich auch mal unsere Runden-Zeiten kopiert:…