Ich komme auf unseren heimischen Radtrassen ja einiges herum, die natürlich genauso wie von uns Bikern, auch von Fußgängern und deren Erscheinungsformen benutzt werden. ;) Heute auf dem Nachhauseweg hatte ich am Kanal einen größeren Pudel und sein Herrchen vor mir, Herrchen rechts und der Hund auf der linken Seite. Um sie nicht zu erschrecken und um ihnen Zeit zu geben sich „zu sammeln“, klingelte ich rechtzeitig – wie meistens. Und tatsächlich rief Herrchen seinen Hund zu sich auf die rechte Seite und ich konnte links gut durchfahren.
Und dann passierte etwas noch nie dagewesenes: Er bedankte sich. :oops: Das verwirrte mich tatsächlich etwas. Ich hatte ja schon viele Reaktions-Varianten erlebt. Von überhaupt nicht reagieren, über widerwillig reagieren bis zur „normalen Reaktion“ hatte ich schon alles. Es gab auch Problemfälle, die der Meinung waren, dass ich mich bedanken müsse, wenn sie zu dritt und jeweils mit Hund so überaus freundlich waren, mir nach meinem dritten Mal klingeln wenigstens so „viel“ Platz zu machen, dass ich im Slalom durch sie hindurch fahren durfte, – und mir dann ein ziemlich dreistes „Bitte“ hinterher brüllten. Aber, dass sich jemand bei mir fürs Klingeln bedankt – das hatte ich bisher noch nie.
Kurz danach gab es dann aber gleich wieder die nächste Begegnung, der nervigen Art. Ich hatte mich gerade entschieden, nicht umzudrehen, um den Hundebesitzer von meiner Verwunderung zu erzählen, da tauchte plötzlich ein komplett schwarz gekleideter Jogger kurz vor mir und auf meiner Seite auf. Ich fuhr selbstverständlich rechts und so nahm ich ganz kurz an, dass der Junge auch in meine Richtung unterwegs war und wollte gerade über meine Schulter zurückgucken, ob ich jemanden im Windschatten habe oder ich problemlos überholen kann, – da stellte ich fest, dass der mir als „Geisterfahrer“ entgegenkam. Die letzten wenigen Meter nutzte ich dann also nur noch, um kurz abzubremsen und ein wenig nach rechts auszuweichen. Dort waren bis zum Geländer noch ein paar Zentimeter Luft. Der bedankte sich eigenartigerweise nicht bei mir. Er schien sogar der Auffassung zu sein, dass ich ihn hätte mehr beachten und ihm „selbstverständlich“ hätte weiträumig ausweichen müssen. Also zum einen hätte er dann womöglich mal was an seiner Sichtbarkeit arbeiten sollen und zum anderen frage ich mich dann immer, warum ich, als derjenige, der sich an das Rechtsgebot des Deutschen Gesetzbuches hält, denen Platz machen soll, die als (geistige) Geisterfahrer unterwegs sind?
Ansonsten war es heute nur grau-in-grau. Schon auf dem Weg zur Arbeit beglückte mich ein durchgängig leichter Regen. An den letzten Tagen war es ja zwischen den April-Schauern wenigstens immer mal eine Weile sonnig und schön. So etwas gab es heute gar nicht, aber auf meiner Fahrt zur Sauna erwischte ich wenigstens eine trockene Phase. – Und in der Sauna erwischten wir wieder eine sehr ruhige Phase, lange Zeit waren wir allein und erst zum Ende unserer Durchgänge kamen vier andere bekannte Gesichter dazu.
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