Ballon von untenHeute Mittag musste ich wieder nach Osterfeld radeln. Der Propsteichor gestaltete die heutige 15-Uhr-Messe. Also machten wir ein reichhaltiges Frühstück und ich konnte schon kurz nach 11 Uhr losbiken.
Seit gestern 12:00 Uhr gibt es ja schätzungsweise 300 gelbe Heliumballons, die als „Schachtzeichen“ über ehemaligen Förderanlagen im Revier schweben. gelber BallonAllein in Oberhausen sind es 14 Ballons. Nachdem nun schon tagelang diverse Meldungen zu den Schachtzeichen durch die Medien gegangen waren, wollte ich mir dieses „unglaubliche, noch nie dagewesene und begeisternde“ Ereignis (so ungefähr klang es heute Früh auf WDR2 im „Bericht aus der Luft“ mit dem WDR2-Verkehrsflieger von Horseymstseymseym Kläuser) natürlich nicht entgehen lassen.
Gipfelkreuz Halde HanielAlso nahm ich für den Weg nach Oberhausen die „Route“ durch die Tester-Berge und das Rotbachtal in Richtung Halde Haniel. Als höchste Erhebung im Revier sollte man ja von dort aus diesen hochgelobten phänomenalen Event so richtig bestaunen können! Stelen auf der HaldeDas dachte offensichtlich nicht nur ich, sondern auch an die tausend Anderer. Dort oben war jedenfalls reichlich los. Schon auf dem Weg nach oben waren viele Biker und Fußgänger unterwegs. Die meisten waren auch gut gelaunt und machten beim Klingeln gern Platz.
Ein BallonGanz oben auf der Halde bei den Stelen, waren schon bestimmt hundert Leute, die sich auch die Schachtzeichen ansehen wollten. Und die Schachtzeichen? Die waren wohl auch „da“… und drei Ballons vielen auch sofort ins Auge. Von einem überwältigenden Ausblick war das aber weit entfernt.
auch mal zwei SchachtzeichenWenn man sich dann etwas mehr Mühe gab, konnte man am Horizont noch ein paar gelbe Punkte entdecken. Ein paar der Schaulustigen hatten sich einen Feldstecher mitgebracht. Damit konnte man es sicher auch auf insgesamt zehn Ballons schaffen… :-( auf der Halde HanielDass die Ballons so weit auseinander liegen, das liegt ja daran, dass die Zechen (nur) dort waren. Aber vielleicht hätten sich die Berichterstatter in ihren Lobeshymnen ein paar Attribute sparen sollen, dann wäre zumindest ich nicht mit übersteigerten Erwartungen zur Halde hochgefahren. Aber noch mehr enttäuscht war ich dann über die Organisatoren. Ich hätte an so einem Punkt wie der Halde schon etwas Präsens erwartet, mindestens in Form einer großen „Landkarte“, um sich zu orientieren, wo welche Zeche / ehemalige Zeche liegt. Man hätte ja schon damit rechnen können, dass der höchste Punkt im Ruhrgebiet von vielen Schaulustigen benutzt wird, um sich das „Kunstwerk“ anzusehen. Eigentlich passen die Ballons ganz gut zu der vielen heißen Luft, die die Ruhr.2010-Verantwortlichen so ablassen.
Burg VondernIch fuhr dann noch am Gipfelkreuz vorbei – es hätte ja sein können, dass dort ein „Schild“ oder Stand steht – und fuhr weiter in Richtung Osterfeld. Unterwegs fiel mir ein, dass ich ja mal zur Burg Vondern sehen könnte. Dort gab es ja auch zwei Schächte (Vondern 1 und Vondern 2), die in unmittelbarer Nähe der Burg lagen. Ich habe schon eine alte Postkarte gesehen, auf der unmittelbar hinter der Burg ein Förderturm zu sehen ist. Heute trennt zwar die Autobahn A42 das alte Zechengelände und die Burg voneinander, aber das könnte ja trotzdem ganz gut aussehen.
kein Schachtzeichen in VondernSchon von der letzten „Halde“ vor der Burg Vondern sah ich, dass dort nur ein Ballon hing und dann auch noch ganz woanders. – Okay, also fuhr ich auch noch auf dem blauen Strich unter der A42 hindurch in Richtung Ripshorst. Tatsächlich hing der Ballon in unmittelbarer Nähe des roten Klotzes auf der rechten Seite (westlich) des Weges. Ich wusste gar nicht, dass es dort auch eine Förderanlage gab. Allerdings weiß ich genau, dass Vondern 1 und 2 ungefähr 500 Meter links (östlich) vom Weg lagen. :evil:

FesthochamtAlso etwas enttäuscht bin ich nun schon von dem ganzen Event. Aber wahrscheinlich deshalb, weil die ganze Aktion im Vorfeld mal wieder über Gebühr aufgeblasen worden war. Wenn man die ganze heiße Luft statt des teuren Heliums zum Füllen der Ballons genommen hätte, dann wären sicher noch zwei-drei Partys mehr drin gewesen, auf denen sich die Verantwortlichen hätten feiern können. Oder vielleicht Info-Tafeln an exponierten Plätzen aufzustellen, wie beispielsweise auf den Halden. ;-)
Ich war ja aber zum Glück nicht wegen der Schachtzeichen nach Osterfeld geradelt, sondern um mit unseren Propst dessen 25-jähriges Dienstjubiläum zu feiern.