Heute früh war der Piepmatz natürlich die Hauptattraktion bei den Kindern. Ich stellte den Schuhkarton auf den Hof und zeigte ihn den ersten Frühaufstehern. Der Boden vom Karton war schon wieder voller kleiner gelber Fliegenmaden. Aber der Vogel war heute deutlich agiler. Auch hatte er wieder beide Augen offen. Ich stellte ihn in seinem Schuhkarton erst mal draußen auf einen Tisch im Schatten der Linde und zeigte ihn den Kindern. Er war ziemlich angriffslustig und versuchte mich zu beißen. Dann ist er mir sogar entwischt und aus der Hand geflogen. Er hatte nicht viel Kraft und so segelte er mehr, als er wirklich flog und landete auch 10 Meter weiter auf dem Rasen. Cool war aber, dass unmittelbar von überall aus den Hecken die kleinen Vögel hervor geflogen kamen und schimpfend das Weite suchten.
Unser Vogel flog aber nur gut fünf Meter in eine Hecke und hing dann dort. Also hatten ich ihn wieder eingefangen,
Irgendetwas musste nun aber mit dem Vogel passieren. Also ging ich noch mal zu unseren Vermietern und fragte, ob sich der
Irgendwann riefen wir dann doch die hiesige Tierärztin Frau Dr. Stauch an. Sie war auch sehr freundlich und bot uns an, ihr den kleinen Piepmatz vorzustellen. Gerade wenn er viele Fliegenmaden an sich habe, muss er untersucht werden, ob er eine Verletzung hat. Auf meine Frage, mit welchen Kosten ich rechnen müsse, meinte sie, dass es mich nichts koste.
Am Telefon klärte sich auch schon gleich, dass es doch kein kleiner Sperber ist. Die haben ’nur‘ graue Streifen. Wenn braune Färbung mit im Spiel ist, dann kann es nur ein Falke sein. Sie meinte auch, dass wir auf keinen Fall Wurst oder andere gewürzte Sachen füttern sollen. Sondern nur ungewürztes Fleisch. Es ginge auch Hunde- oder Katzenfutter. Sie würde mir dann zeigen, wie man den Schnabel aufhält, um den kleinen Kerl zu füttern. Also schüttelten wir noch mal die letzten Fliegenmaden aus dem Karton und fuhren nach Hansühn.
Dann waren wir dran. Der Mann der Tierärztin war wohl mehr der Vogelfachmann und er erzählte uns, dass das tatsächlich ein kleiner noch nicht ausgewachsener Turmfalke sei. Die Jungtiere verlassen schon mal vorzeitig ihr Nest, wenn darin zu viel Ungeziefer sei. Aber auch einige andere Gründe können dafür verantwortlich sein, dass der kleine Kerl sein Nest verlassen hatte. Der kleine Falke verdrehte aber auch sehr komisch den Kopf und die Ärztin meinte, es könne sein, dass er auch eine Gehirnerschütterung habe. Auf jeden Fall war es gut, dass er in dem dunklen Karton etwas zur Ruhe kommen konnte.
Was sollte nun aber mit dem kleinen Kerl passieren. Irgendwann im Gespräch bot uns der Arzt an, dass er den Vogel auch dort behalte. Das wäre natürlich die beste Lösung für uns. Also ließen wir ihn dort und vereinbarten, dass wir am Ende der nächsten Woche gern noch einmal nach ihm sehen würden.
In der Ferienwohnung können wir ihn ja auch schlecht halten und dann, nach der Woche Urlaub, wird die Sache auch nicht besser. Also müssten wir uns ohnehin relativ kurzfristig um eine andere Unterkunft für den Falken bemühen. Da sich aber weder der NABU noch der
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