Vor 115 Jahren ist die Emschergenossenschaft als Deutschlands erster Wasserwirtschaftsverband gegründet worden …
Ein paar mal hatte ich ja nun schon mit der Emscher zu tun und eigentlich bin ich immer wieder verwundert, dass es ich Europa noch eine solche oberirdische Kloake gibt. Ich entsinne mich noch gut an Diskussionen zum Po, der vor einigen Jahrzehnten reichlich Fäkalien in die Adria trug und damit dort übermäßiges Algenwachstum auslöste und die Touristen vertrieb. Oder an das Theater nach der Wende, als den Ost-Kläranlagen plötzlich eine vierte Stufe fehlte und deshalb Mega-Klärwärke gebaut werden mussten, die eigentlich nur der Geldbörse des jeweiligen Projektanden dienten. Die jetzt aber völlig überdimensioniert sind und nur die angeschlossenen Haushalte überdurchschnittlich belasten. Was musste man sich damals alles von den Wessi-Fachleuten anhören, dafür, dass man diese Klärwerke hinterfragen wollte. Jetzt zeigt sich das damals mit zweierlei Maß gemessen wurde, den hier gibt es noch viel schlimmere Sachen. Und komme mir jetzt keiner mit dem Hinweis, dass es ja an der Dinslakener Stadtgrenze ein Klärwerk gibt, dass die Emscherwässer klärt. Alle die, die das jetzt anbringen wollen, sollten sich mal bei einem mittleren Starkregen im Ruhrgebiet, an die Emscher in genau diesem Bereich stellen und das Wasser hinter dem Klärwerk kosten. Wenn der Wasserstand nämlich etwas höher ist, dann „greift“ rasch der Überlauf. – Ganz lecker ist das dann bestimmt nicht mehr, aber kein Problem, das sind alles alte Bekannte. :evil:
Aber jetzt wird ja alles besser. Für viele Millionen Euro wird nun ja ein paralleler Tunnel gebohrt. Sicher eine technische Meisterleistung, aber ist es wirklich preiswerter als kleine neue Klärwerke für einzelne Bereiche? – Ich weiß es nicht und eine entsprechende Diskussion habe ich nicht verfolgen können.
Wie den auch sei, heute erst mal Happy BDay angesagt und gute Wünsche für noch viele Jahre …
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